Martin Rector zum Ehren-Kranmeister ernannt

Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung am 21. März 2024, im Anschluss an die Kranführer-Schnupperstunde, wurde auf einstimmigen Beschluss des Vorstandes der Initiator zur Gründung der Denkmalgesellschaft, Gründungsvater und seit 2006 auch Gründungsvorsitzender Martin Rector für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit und Vorsitzender mit dem Titel des Ehren-Kranmeisters ausgezeichnet.

Die Denkmalgesellschaft ist Martin Rector für seine langjährige aktive Arbeit als Vorsitzender, als Ideengeber und auch als Kranmeister des Alten Binger Hafenkranes von 1487 außerordentlich dankbar.

ehrenamtlicher Kranführer werden – interessant und anspruchsvoll

Haben Sie Interesse, Kranführer bei einem der ältesten Kräne am Rhein zu werden?

Die Denkmalgesellschaft Bingen am Rhein betreut den alten Kranen am Rheinufer in Bingen. Der Alte Kran von 1487 ist einer der wenigen historischen Tretradkräne, der noch betriebsbereit ist, sogar mit amtlicher TÜV-Plakette. Wie alle Kräne darf er aber nur von eingewiesenem Personal gefahren werden. Eine solche Schulung bietet jetzt die Denkmalgesellschaft an.

Kranführerschulung
Schnupperstunde Kranführer

Neuer Kranführerschein-Kurs 2024
Die Denkmalgesellschaft Bingen am Rhein bietet auch 2024 wieder einen Kurs zum Erwerb eines Führerscheins für historische (muskelkraftbetriebe) Krane an.
Eine erste Kennenlern- und Schnupperstunde fand am 21. März am “Alten Binger Rheinkran” statt.
Eine große Zahl Interessierter konnte erfahren, wie der Kran funktioniert und was man im Kranführerkurs lernen kann.

Der Kurs zur Ausbildung der neuen Kranführer findet dann am Donnerstag, 30.05.2024 von 15 Uhr bis 18 Uhr direkt am Alten Kran, Hafenstr. 5, 55411 Bingen am Rhein statt.
Der Kurs ist kostenlos.

Die Teilnehmer können dann ihr erworbenes Wissen bereits bei der Kranvorführung am Sonntag, 02. Juni einsetzen und erproben.
Kontakt und Anmeldung: Kranmeister Martin Rector mobil 0176 56 88 69 63 oder post@denkmalgesellschaft.de oder per email an die Denkmalgesellschaft Bingen am Rhein, info@denkmalgesellschaft.de

Interessante Touren in Zusammenarbeit mit ARRATA

In Zusammenarbeit mit ARRATA, dem Verein für fachübergreifende und angewandte Archäologie e.V., bieten wir in diesem Jahr zwei interessante Veranstaltung bzw. Touren an.

Sonntag, 02. Juni 2024 (Tag des Welterbes Oberes Mittelrheintal)
Der alte Rheinkran von 1487 in Bingen am Rhein.

Kranführung
Der Alte Binger Rheinkran ist ein hölzerner Turmtretkran, der 1487 errichtet wurde und einer der ersten festen Kräne am Rhein war. Angetrieben wurde der Kran von Kranknechten, die in zwei großen Laufrädern liefen und damit die Last bewegten.
Die Technik wurde bereits von den Römern erfunden und angewendet. Mechanische, mit Muskelkraft betriebene Krane wurden erst mit Aufkommen des Elektromotors Ende des 19. Jhd. nach und nach ersetzt. Der heutige Aufbau auf dem alten originären Fundament stammt aus der Zeit um 1787. Der Hafenkran mit drehbarem Ausleger und Kuppeldach steht neben dem ehemaligen Zollamt. Das aufstehende Holzwerk ist eine statisch sehr interessante Fachwerkkonstruktion. Die Kranführung dauert ca. eine Stunde.
Treffpunkt: 55411 Bingen am Rhein, Hafenstr. 5, direkt am Stadtbahnhof Bingen, um 16:30 Uhr. Navi: Hafenkran Bingen am Rhein

Samstag, 12. Oktober 2024
Auf den Spuren von Decimus Magnus Ausonius – Der römische Gutshof „villa rustica“ und die römerzeitliche Originaltrasse im Binger Wald

Geführter Spaziergang
Der Spaziergang entführt in die römische Epoche, als der Dichter Ausonius den Hunsrück mit dem Binger Wald durchquerte und im Jahr 371 nach Christus sein berühmtes Gedicht „Mosella“ verfasste. Die Wegestrecke führt zunächst zum römischen Gutshof (villa rustica), der zwischen den Jahren 2002 und 2003 unter der örtlichen Grabungsleitung des Wanderführers für den IB Bingen, in Zusammenarbeit mit der Stadt Bingen und der Amtsarchäologie, ausgegraben wurde und heute eine touristische Sehenswürdigkeit
darstellt. Danach führt der Spaziergang zu einer naheliegenden und gut erhaltenen römerzeitlichen Straßentrasse.
Treffpunkt: Parkplatz Bodmannstein (Internet: Parkplatz Walderlebnispfad K29 Weiler). Anfahrt über Waldalgesheim in Richtung Forsthäuser, um 14:00 Uhr
Kostenbeitrag: 5,00 € (Mitglieder der beiden Vereine frei)

Das komplette Jahresprogramm von ARRATA ist unter www.ARRATA.de verfügbar.

Nederlands – Data van de openbare kraan demonstraties

De oude kraan van 1487

Data van de openbare kraan demonstraties
elke opening van de kraan van 12.00 tot 16.00 uur, Kraandemonstratie 14:00 uur

  • Zondag 02. Juni 2024 Werelderfgoeddag Boven Midden-Rijndal
  • Zondag 07. Juli 2024 Dag van de cultuurkust
  • Zondag 08. Sept. 2022 Open Monumentendag
  • Zondag 15. Sept 2024 Dagen van industriële cultuur

Gratis toegang, geen registratie vereist

Ervaar de zware arbeid van de kraanbedienden. U kunt ook helpen met het laden van de kraan – en een certificaat ontvangen als bedankje.

english – Dates of the public crane demonstrations

The Old Crane of 1487

Dates of the public crane demonstrations
each opening of the crane from 12.00h to 16.00h, Crane demonstration 14:00h

  • Sunday 02. June 2024 World Heritage Day Upper Middle Rhine Valley
  • Sunday 07. July 2024 Festival of the Culture Pier
  • Sunday 08. September 2024 Open Monument Day
    Sunday 15. September 2024 Days of industrial culture

Free admission, no registration required

Experience the heavy labor of the crane servants. You can also help with the crane loading – and receive a certificate as a thank you.

français – Dates des manifestations de la grue publique

La vieille grue de 1487

Dates des manifestations de la grue publique
chaque ouverture de la grue de 12h00 à 16h00, Démonstration de grue à 14h00

  • Dimanche 02. Juin 2024 Fête du patrimoine mondial Vallée du Haut-Rhin moyen
  • Dimanche 07. Juillet 2024 Festival de la côte culture
  • Dimanche 08. Sept. 2024 Journées Européennes du Patrimoine
    Dimanche 15. Sept. 2024 Journées de la culture industrielle

Entrée gratuite, aucune inscription requise

Expérimentez le lourd travail des serviteurs de grue. Vous pouvez également aider au chargement de la grue – et recevoir un certificat en guise de remerciement.

Tauchglockenschiff Carl Straat jetzt auch ein schwimmendes Denkmal

Anregung der Denkmalgesellschaft war erfolgreich

Tauchglockenschiff “Carl Straat” wohl zu Recht mobiles Denkmal – Rheinland – Nachrichten – WDR

Der WDR hat jetzt darüber berichtet, dass das Tauchglockenschiff “Carl Straat”, der Nachfolger des ebenfalls bereits unter Denkmalschutz stehenden Vorläufers “Kaiman” nunmehr auch unter Schutz steht.

Link: Tauchglockenschiff “Carl Straat” wohl zu Recht mobiles Denkmal – Rheinland – Nachrichten – WDR

Wir geben den Text hier auszugsweise wieder:

Tauchglockenschiff “Carl Straat” wohl zu Recht mobiles Denkmal

Die Düsseldorfer Bezirksregierung hat das Tauchglockenschiff “Carl Straat” wohl zu Recht in die Duisburger Denkmalliste aufgenommen. Das hat das Verwaltungsgericht Düsseldorf deutlich gemacht.

Der Richter hatte keine Zweifel daran, dass die 1963 erbaute “Carl Straat” europaweit einzigartig ist. Wegen der historischen Bedeutung bestehe daher ein öffentliches Interesse am Erhalt des Schiffes. Die endgültige Entscheidung in dem Streit will der Richter beiden Parteien schriftlich mitteilen.

Zuvor hatte die Bezirksregierung Düsseldorf das 60 Jahre alte Tauchglockenschiff in die Denkmalliste eingetragen. Der Bund als Eigentümer war dagegen und hatte geklagt.

Einzigartige Technik an Bord

Die “Carl Straat” fährt seit 60 Jahren auf dem Rhein. Sie kann eine Tauchglocke absenken und damit bis auf den Boden des Flusses kommen – zum Beispiel um Gegenstände im Wasser zu suchen und zu bergen oder um Bodenproben zu entnehmen. Die Bezirksregierung sieht darin eine Technik, die erhalten werden müsse: ein bewegliches Denkmal.

Eigentümer hält Schiff nicht für schützenswert

Nicht so der Eigentümer des Schiffes, die Wasserstraßen- und Schiffahrtsverwaltung des Bundes. Weil es schon einen Nachfolger für die “Carl Straat” gibt, hält sie das Schiff nicht für schützenswert. Außerdem seien zu hohe Instandhaltungskosten zu erwarten.

Den deutlich größeren und längeren Nachfolger der “Carl Straat” gibt es seit Ende 2021. Wegen eines Schadens ist dieser aber schon länger nicht mehr im Einsatz.

Die “Carl Straat” wurde 1963 für knapp 8,5 Millionen D-Mark gebaut und nach dem ersten Präsident der ehemaligen Wasser- und Schiffahrtsdirektion Duisburg, Carl Straat, benannt.

Die Denkmalgesellschaft Bingen hatte das Amt für Denkmalpflege Rheinland auf die Carl Straat aufmerksam gemacht und die Unterschutzstellung angeregt. Die Denkmalgesellschaft freut sich, dass jetzt auch das Verwaltungsgericht Düsseldorf die Eintragung in die Denkmalliste Duisburgs (Standort der Carl Straat) bestätigt hat. Das Amt für Denkmalpflege ist jetzt auf der Suche für eine denkmalverträgliche Nutzung.

Tauchglockenschiff Carl Straat
Foto: Bundesanstalt für Wasserbau

Auf der Suche

Binger Stadtgeschichte erleben und weitergeben / Denkmalgesellschaft will Nachwuchs gewinnen
Allgemeine Zeitung, Bingen vom 9. Juni 2022 – von Sören Heim

BINGEN. Für Martin Rector begann das Engagement für Kulturdenkmäler mit dem damals bei St. Goar liegenden Tauch­glockenschiff Kaiman. “Bekannte hatten mich darauf hingewiesen, dass dieses einzigartige Schiff verschrottet werden soll. Den Gedanken fand ich schrecklich. So habe ich mich mit anderen Menschen zusammengeschlossen, denen das Schiff am Herzen lag, und wir haben bei den zuständigen Stellen interveniert.” Die Verschrottung wurde abgeblasen. Das Schiff befindet sich heute in Duisburg, wo es restauriert wird.

FÜHRUNG
• Am 18. Juni von 10 bis 12 Uhr beantwortet
Rector Interessierten Fragen am Hafen­kran.
• Anmeldung und allgemeine Fragen: E-Mail an
post@denkmalgesellschaft.de, per Telefon 06721-2424
oder im Internet unter www.denkmalgesellschaft.de.

Aus dieser Initiative ging 2006 die Denkmalgesellschaft hervor, die heute knapp 30 Mitglieder hat. Ein erster Anstoß, erzählt Rector, liegt allerdings noch länger zurück. Es war der Abriss des Mainzer Hofs und des alten Rathauses in Bingen, was Rector bezüglich des Denkmalschutzes wachrüttelte. “Wenn solche alten Gebäude zerstört werden und man kann nichts machen, fühlt sich total machtlos, das bleibt im Gedächtnis.”

Quelle: AZ, Foto Sören Heim

Entsprechend hat die Denkmalgesellschaft bis heute diese beiden Ziele: Für den Erhalt von Kulturdenkmälern zu kämpfen und bei den zuständigen Stellen zu intervenieren sowie interessante Kulturdenkmäler Menschen nahe zu bringen und beispielsweise Führungen zu organisieren. Allerdings: Die Denkmalgesellschaft braucht dringend Nachwuchs. “Wir suchen neue engagierte Mitglieder, um unsere Arbeit langfristig weiterführen zu können”, sagt Rector. Besonders deutlich sei das den Mitgliedern noch einmal vor Augen geführt worden, da kürzlich ein älteres Mitglied verstorben sei, das Woche für Woche für Binger wie Touristen den Alten Kran am Rheinufer geöffnet und das historische Industriedenkmal in lebendiger Weise vorgestellt habe. Den Ausfall eines so engagierten Mitglieds kann die Gesellschaft im Moment nicht ersetzen. Entsprechend sei es an der Zeit, findet Rector, mit Blick auf die Zukunft die Weichen neu zu stellen.

Der alte Kran steht im Mittelpunkt der Arbeit der Denkmalgesellschaft. Vorführungen der Arbeitsweise des voll funktionsfähigen Krans von 1487 erregen immer wieder großes Interesse bei Gästen von nah und fern. Auch diese Initiative stammt ursprünglich von Rector, der ‘im Laufe seines Lebens auch einen Kranführerschein gemacht hat und dieses Wissen auch für den alten Hafenkran fruchtbar einzusetzen wusste. Dabei funktioniert so ein alter Kran natürlich noch ein bissehen anders als ein moderner. Mit zwei gigantischen Rädern im Inneren, in denen die Kranknechte laufen wie in einem Hamsterrad, wird der Arm auf und ab bewegt. Mittels schwerer Balken, gegen die man sich stemmt, schwenkt der Kranarm. Einst eine mühselige schweißtreibende Arbeit, doch als Vorführobjekt heute natürlich ein großer Spaß für die “Kranknechte”, die die Führungen leiten, ebenso wie fürs Publikum. Allerdings: “Ich habe das Gefühl, die Arbeit in einem ehrenamtlichen Verein ist manchmal auch wie so ein Laufen in einem großen Hamsterrad”, sagt Rector. “Es muss immer weitergehen, aber es wird nicht einfacher. Und da wünscht man sich, dass auch mal andere ins Rad steigen.”

Die Metapher sollte allerdings nicht abschrecken: Denn wer schon einmal im Rad des alten Krans gelaufen ist weiß, dass das eben auch eine spaßige und erfüllende, Tätigkeit sein kann. Die Denkmalgesellschaft hat bereits früher, unter anderem in Zusammenarbeit mit der VHS, Kranführer-Schulungen durchgeführt, und konnte so auch zeitweilig einige Mitglieder gewinnen, “Vielleicht ist das auch eine Idee, die wir wieder verfolgen werden”, sagt Rector. Auch SchuIen besuchen den Kran regelmäßig, und natürlich würde die Denkmalgesellschaft sich freuen, vielleicht auch einmal ganz junge Mitglieder gewinnen zu können. Vorwissen mitbringen müsse man nicht, sagt Rector. Engagement und historisches Interesse reichen. Den Rest lernt man in kurzen Kursen bei der Gesellschaft. Die beschäftigt sich natürlich nicht nur mit dem alten Kran. Auch die kleine Kapelle unter der Drususbrücke etwa, kann man zu seinem persönlichen Einsatzbereich machen. Und auch den von außen so unscheinbaren Draisbrunnen, unter dem ein Gang tief ins Binger Unterland führt, würde die Gesellschaft gern in Zukunft in den Blick nehmen. In jedem Fall, sagt Rector, sei die Mitarbeit bei der Denkmalgesellschaft eine unterhaltsame Art und Weise, die Binger Stadtgeschichte kennenzulernen und weiterzugeben.

Einblick ins Mittelalter für Schulklasse aus China

Kranmeister Martin gab einer Schulklasse aus China einen interessanten Einblick in die deutsche und abendländische mittelalterliche Krantechnik. Der alte Binger Kranen von 1487 mit der schon von den Römern genutzten Technik des Laufrades ist ein schönes Zeugnis der über 2000 Jahre alten Technik, Lasten zu verladen. Der feste Kran am Rheinufer ermöglichte die Verladung von Steinen, Fässern, Hölzern und anderen schweren Gegenständen von Land auf das Schiff oder umgekehrt. Für schwere Lasten war der Rhein in ideales Transportmittel.

Zum Abschied stellte sich die Schulklasse mit Kranmeister Martin zu einem Erinnerungsfoto fürs Schulalbum.

(c) Denkmalgesellschaft 2022