Tauchglockenschiff Carl Straat jetzt auch ein schwimmendes Denkmal

Anregung der Denkmalgesellschaft war erfolgreich

Tauchglockenschiff „Carl Straat“ wohl zu Recht mobiles Denkmal – Rheinland – Nachrichten – WDR

Der WDR hat jetzt darüber berichtet, dass das Tauchglockenschiff „Carl Straat“, der Nachfolger des ebenfalls bereits unter Denkmalschutz stehenden Vorläufers „Kaiman“ nunmehr auch unter Schutz steht.

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Wir geben den Text hier auszugsweise wieder:

Tauchglockenschiff „Carl Straat“ wohl zu Recht mobiles Denkmal

Die Düsseldorfer Bezirksregierung hat das Tauchglockenschiff „Carl Straat“ wohl zu Recht in die Duisburger Denkmalliste aufgenommen. Das hat das Verwaltungsgericht Düsseldorf deutlich gemacht.

Der Richter hatte keine Zweifel daran, dass die 1963 erbaute „Carl Straat“ europaweit einzigartig ist. Wegen der historischen Bedeutung bestehe daher ein öffentliches Interesse am Erhalt des Schiffes. Die endgültige Entscheidung in dem Streit will der Richter beiden Parteien schriftlich mitteilen.

Zuvor hatte die Bezirksregierung Düsseldorf das 60 Jahre alte Tauchglockenschiff in die Denkmalliste eingetragen. Der Bund als Eigentümer war dagegen und hatte geklagt.

Einzigartige Technik an Bord

Die „Carl Straat“ fährt seit 60 Jahren auf dem Rhein. Sie kann eine Tauchglocke absenken und damit bis auf den Boden des Flusses kommen – zum Beispiel um Gegenstände im Wasser zu suchen und zu bergen oder um Bodenproben zu entnehmen. Die Bezirksregierung sieht darin eine Technik, die erhalten werden müsse: ein bewegliches Denkmal.

Eigentümer hält Schiff nicht für schützenswert

Nicht so der Eigentümer des Schiffes, die Wasserstraßen- und Schiffahrtsverwaltung des Bundes. Weil es schon einen Nachfolger für die „Carl Straat“ gibt, hält sie das Schiff nicht für schützenswert. Außerdem seien zu hohe Instandhaltungskosten zu erwarten.

Den deutlich größeren und längeren Nachfolger der „Carl Straat“ gibt es seit Ende 2021. Wegen eines Schadens ist dieser aber schon länger nicht mehr im Einsatz.

Die „Carl Straat“ wurde 1963 für knapp 8,5 Millionen D-Mark gebaut und nach dem ersten Präsident der ehemaligen Wasser- und Schiffahrtsdirektion Duisburg, Carl Straat, benannt.

Die Denkmalgesellschaft Bingen hatte das Amt für Denkmalpflege Rheinland auf die Carl Straat aufmerksam gemacht und die Unterschutzstellung angeregt. Die Denkmalgesellschaft freut sich, dass jetzt auch das Verwaltungsgericht Düsseldorf die Eintragung in die Denkmalliste Duisburgs (Standort der Carl Straat) bestätigt hat. Das Amt für Denkmalpflege ist jetzt auf der Suche für eine denkmalverträgliche Nutzung.

Tauchglockenschiff Carl Straat
Foto: Bundesanstalt für Wasserbau

Einblick ins Mittelalter für Schulklasse aus China

Kranmeister Martin gab einer Schulklasse aus China einen interessanten Einblick in die deutsche und abendländische mittelalterliche Krantechnik. Der alte Binger Kranen von 1487 mit der schon von den Römern genutzten Technik des Laufrades ist ein schönes Zeugnis der über 2000 Jahre alten Technik, Lasten zu verladen. Der feste Kran am Rheinufer ermöglichte die Verladung von Steinen, Fässern, Hölzern und anderen schweren Gegenständen von Land auf das Schiff oder umgekehrt. Für schwere Lasten war der Rhein in ideales Transportmittel.

Zum Abschied stellte sich die Schulklasse mit Kranmeister Martin zu einem Erinnerungsfoto fürs Schulalbum.

(c) Denkmalgesellschaft 2022

Reiterstellwerk im neuen Glanz

Eines der jüngsten Binger Denkmäler, das Reiterstellwerk im Bahnhof Bingen-Bingerbrück am nördlichen Ende des Bahngeländes wird seit geraumer Zeit renoviert. Es werden in dem ehemaligen und lange Zeit ungenutzten Stellwerkgebäude neue Arbeitsplätze für Bahnmitarbeiter eingerichtet.

In Abstimmung mit der Denkmalbehörde sind die Renovierungsarbeiten bereits weitgehend abgeschlossen. Der Blick aus dem Fenster auf den ehemaligen Bahnhofsbereich in Sichtweite des Mäuseturmes und der Ehrenfels lassen zumindest ansatzweise die frühere Bedeutung des Reiterstellwerks erahnen.

Wird der Fries-Kran auch ein Denkmal?

Am Rheinufer in unmittelbarer Nähe des Alten Hafenkranes steht ein weiterer Industriekran.

Der Industriekran ist ein Laufkran, hergestellt von der Firma Fries. Der Kran aus dem Jahr 1964 in Stahlbauweise dokumentiert die neuere Geschichte der Verladetechnik am Binger Rheinufer.
Im Zuge der Landesgartenschau wurde der Kran etwas tiefer als ursprünglich auf neue Gleise versetzt und steht nunmehr unmittelbar am Rheinufer.

Mit einem Beleuchtungskonzept wird der Kran auch nachts zu einem beliebten Fotomotiv.

Im Zuge der Haushaltsberatungen der Stadt Bingen ist die Anregung aufgegriffen worden, auch den Industriekran neben dem Alten Hafenkran von 1487 unter Denkmalschutz zu stellen.
Die Unterschutzstellung wird von der Denkmalgesellschaft sehr begrüßt.
Näheres zum Industriekran finden Sie auf der Internetseite der Stadt Bingen.

(c) Denkmalgesellschaft Bingen

(c) Denkmalgesellschaft Bingen