Der Binger Alte Kran öffnet zur Langen Nacht am 14. September

Am Samstag, dem 14. September bietet die Binger Denkmalgesellschaft erstmals eine „Lange Nacht im Binger Alten Kran“ an.

Der Alte Kran von 1487 war über mehr als 500 Jahre der Mittelpunkt des hektischen Hafenbetriebes im Binger Rheinhafen. Bingen lebte schon immer von und mit dem Rhein. Der Hafen und mit ihm die Kräne gaben über Jahrhunderte Arbeit, verdienten Geld und schafften Wohlstand.

Bis zur Erfindung der Dampfmaschine, der Elektro- und Benzin/Dieselmotoren war die Arbeit in den Häfen und Kränen mit hohem körperlichem Einsatz und auch hohen Gefahren verbunden. In der „Langen Nacht“ können die Besucher einen Eindruck von der Arbeit der Kran- und Windenknechte, der Anschläger und Auflader und auch des Kranmeisters in der urigen Hafenatmosphäre mitnehmen.

Die Historie des Binger Kranes, seine regionale Bedeutung, die Technik des Tretrades, die verladenen Güter, all dies wird den Besuchern zum Anfassen und Miterleben von den Kranknechten und -mägden vermittelt.

Zur „Langen Nacht“ öffnet der Binger Alte Kran am Binger Rheinufer in der Hafenstraße gegenüber dem Stadtbahnhof um 17.00 Uhr und bleibt bis Mitternacht, 24.00 Uhr geöffnet.

Die Kranöffnung erfolgt im Rahmen der Tage der Industriekultur Rhein-Main, die in diesem Jahr unter dem Motto stehen „Voller Energie“. Der Langen Nacht am Samstag folgt am Sonntag die Öffnung des Kranes von 12.00 bis 16.00 Uhr mit der Kranführung und -vorführung um 14.00 Uhr. Eintritt zu beiden Veranstaltungen ist frei, keine Anmeldung erforderlich.

Der heute noch stehende Kran mit der Technik des Tretrades ist einer der wenigen noch erhaltenen mittelalterlichen Hafenkräne am Rhein und soweit bekannt der letzte voll funktionsfähige Kran. Und als einsatzbereiter Kran selbstverständlich mit jährlichem TÜV und damit vermutlich eine der ältesten Maschinen in Deutschland mit Prüfplakette.

Kontakt: Denkmalgesellschaft Bingen am Rhein e.V.
info@denkmalgesellschaft.dewww.denkmalgesellschaft.de – Tel. 06721-41859
Pressetext und Fotos unter /Presse verfügbar

Lotsenschaluppe an Binger Lotsenmuseum abgegeben

Die Lotsenschaluppe, die die Binger Denkmalgesellschaft vor einigen Jahren erworben hatte, hatten wir dem Binger Schifferverein 1895 e. V. angeboten, um sie am ehemaligen Lotsenhaus am Rheinufer, dem heutigen Lotsenmuseum zu präsentieren. Lotsenschaluppen wurden von den Lotsen genutzt, um die Schiffe anzufahren und die Steuerung im Bereich der gefährlichen Lochstrecke zu übernehmen.

Lotsenschaluppe

Nachdem die Stellfläche abgeklärt werden konnte, wurde jetzt die Lotsenschaluppe zur Präsentation am Lotsenmuseum abtransportiert. Zunächst wird aber die Schaluppe noch neu gestrichen, da die alte Farbe durch die Witterung erheblich gelitten hatte.

Kranmeister Martin Rector

Neue Kranführer ausgebildet. Über 500 Jahre alter Tretradkran mit neuem TÜV brauch auch geschulte Bediener

Die Binger Denkmalgesellschaft hatte in der Presse und auch mit aktiver Unterstützung der Binger Ehrenamtsbeauftragten Annette Hammel Interessenten als Kranführer für den Alten Binger Hafenkran aus 1487 gesucht.

Erfreulicher Weise hatte sich eine große Anzahl von Interessenten gemeldet. Für die ersten acht Interessenten fand an Fronleichnam die theoretische Schulung im Kran statt. Am folgenden Sonntag, dem Tag des Welterbes Oberes Mittelrheintal folgte mit einer Kranvorführung auch der praktische Teil der Ausbildung.

Ausbilder und Kranmeister Martin Rector war begeistert über das große Interesse der angehenden Kranführer und konnte so sein umfangreiches Wissen um die mittelalterliche Krantechnik und die heutigen Sicherheitsanforderungen an Kräne an die Damen und Herren weitergeben. Am Ende der Schulung konnte Rector allen Teilnehmern eine erfolgreiche Teilnahme bestätigen und zum neuen Kranschein als Kranführer beglückwünschen.

Für die weiteren Interessenten, die aus zeitlichen Gründen an der Schulung nicht teilnehmen konnten, wird ein weiterer Schulungstermin angeboten. Neue Interessenten können sich gerne noch bei Martin Rector oder der Denkmalgesellschaft Bingen per email unter info@denkmalgesellschaft.de nachmelden und am nächsten Termin teilnehmen.

Kranmeister Martin Rector

Martin Rector zum Ehren-Kranmeister ernannt

Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung am 21. März 2024, im Anschluss an die Kranführer-Schnupperstunde, wurde auf einstimmigen Beschluss des Vorstandes der Initiator zur Gründung der Denkmalgesellschaft, Gründungsvater und seit 2006 auch Gründungsvorsitzender Martin Rector für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit und Vorsitzender mit dem Titel des Ehren-Kranmeisters ausgezeichnet.

Die Denkmalgesellschaft ist Martin Rector für seine langjährige aktive Arbeit als Vorsitzender, als Ideengeber und auch als Kranmeister des Alten Binger Hafenkranes von 1487 außerordentlich dankbar.

Tauchglockenschiff Carl Straat jetzt auch ein schwimmendes Denkmal

Anregung der Denkmalgesellschaft war erfolgreich

Tauchglockenschiff „Carl Straat“ wohl zu Recht mobiles Denkmal – Rheinland – Nachrichten – WDR

Der WDR hat jetzt darüber berichtet, dass das Tauchglockenschiff „Carl Straat“, der Nachfolger des ebenfalls bereits unter Denkmalschutz stehenden Vorläufers „Kaiman“ nunmehr auch unter Schutz steht.

Link: Tauchglockenschiff „Carl Straat“ wohl zu Recht mobiles Denkmal – Rheinland – Nachrichten – WDR

Wir geben den Text hier auszugsweise wieder:

Tauchglockenschiff „Carl Straat“ wohl zu Recht mobiles Denkmal

Die Düsseldorfer Bezirksregierung hat das Tauchglockenschiff „Carl Straat“ wohl zu Recht in die Duisburger Denkmalliste aufgenommen. Das hat das Verwaltungsgericht Düsseldorf deutlich gemacht.

Der Richter hatte keine Zweifel daran, dass die 1963 erbaute „Carl Straat“ europaweit einzigartig ist. Wegen der historischen Bedeutung bestehe daher ein öffentliches Interesse am Erhalt des Schiffes. Die endgültige Entscheidung in dem Streit will der Richter beiden Parteien schriftlich mitteilen.

Zuvor hatte die Bezirksregierung Düsseldorf das 60 Jahre alte Tauchglockenschiff in die Denkmalliste eingetragen. Der Bund als Eigentümer war dagegen und hatte geklagt.

Einzigartige Technik an Bord

Die „Carl Straat“ fährt seit 60 Jahren auf dem Rhein. Sie kann eine Tauchglocke absenken und damit bis auf den Boden des Flusses kommen – zum Beispiel um Gegenstände im Wasser zu suchen und zu bergen oder um Bodenproben zu entnehmen. Die Bezirksregierung sieht darin eine Technik, die erhalten werden müsse: ein bewegliches Denkmal.

Eigentümer hält Schiff nicht für schützenswert

Nicht so der Eigentümer des Schiffes, die Wasserstraßen- und Schiffahrtsverwaltung des Bundes. Weil es schon einen Nachfolger für die „Carl Straat“ gibt, hält sie das Schiff nicht für schützenswert. Außerdem seien zu hohe Instandhaltungskosten zu erwarten.

Den deutlich größeren und längeren Nachfolger der „Carl Straat“ gibt es seit Ende 2021. Wegen eines Schadens ist dieser aber schon länger nicht mehr im Einsatz.

Die „Carl Straat“ wurde 1963 für knapp 8,5 Millionen D-Mark gebaut und nach dem ersten Präsident der ehemaligen Wasser- und Schiffahrtsdirektion Duisburg, Carl Straat, benannt.

Die Denkmalgesellschaft Bingen hatte das Amt für Denkmalpflege Rheinland auf die Carl Straat aufmerksam gemacht und die Unterschutzstellung angeregt. Die Denkmalgesellschaft freut sich, dass jetzt auch das Verwaltungsgericht Düsseldorf die Eintragung in die Denkmalliste Duisburgs (Standort der Carl Straat) bestätigt hat. Das Amt für Denkmalpflege ist jetzt auf der Suche für eine denkmalverträgliche Nutzung.

Tauchglockenschiff Carl Straat
Foto: Bundesanstalt für Wasserbau

Einblick ins Mittelalter für Schulklasse aus China

Kranmeister Martin gab einer Schulklasse aus China einen interessanten Einblick in die deutsche und abendländische mittelalterliche Krantechnik. Der alte Binger Kranen von 1487 mit der schon von den Römern genutzten Technik des Laufrades ist ein schönes Zeugnis der über 2000 Jahre alten Technik, Lasten zu verladen. Der feste Kran am Rheinufer ermöglichte die Verladung von Steinen, Fässern, Hölzern und anderen schweren Gegenständen von Land auf das Schiff oder umgekehrt. Für schwere Lasten war der Rhein in ideales Transportmittel.

Zum Abschied stellte sich die Schulklasse mit Kranmeister Martin zu einem Erinnerungsfoto fürs Schulalbum.

(c) Denkmalgesellschaft 2022

Reiterstellwerk im neuen Glanz

Eines der jüngsten Binger Denkmäler, das Reiterstellwerk im Bahnhof Bingen-Bingerbrück am nördlichen Ende des Bahngeländes wird seit geraumer Zeit renoviert. Es werden in dem ehemaligen und lange Zeit ungenutzten Stellwerkgebäude neue Arbeitsplätze für Bahnmitarbeiter eingerichtet.

In Abstimmung mit der Denkmalbehörde sind die Renovierungsarbeiten bereits weitgehend abgeschlossen. Der Blick aus dem Fenster auf den ehemaligen Bahnhofsbereich in Sichtweite des Mäuseturmes und der Ehrenfels lassen zumindest ansatzweise die frühere Bedeutung des Reiterstellwerks erahnen.